(London/Großbritannien) – EDF Renewables UK und Hynamics, eine auf Wasserstoff spezialisierte Tochtergesellschaft der EDF-Gruppe, kündigen umfangreiche Investitionen im britischen Teesside an. Demnach soll im Tees Valley im Nordosten Englands in der Nähe des ehemaligen Stahlwerks von Redcar ein Zentrum zur Herstellung von grünem Wasserstoff entstehen. In der Anfangsphase ist ein Elektrolyseur mit einer Leistung von 30 bis 50 Megawatt geplant, der auf über 500 Megawatt erweitert werden könne, so die Unternehmen.
Windkraft und Solarpark für grünen Wasserstoff
Bei dem „Tees Green Hydrogen“ genannten Projekt werde der Ökostrom aus dem nahe gelegenen und seit 2014 existierenden Offshore-Windpark Teesside zusammen mit dem Ertrag eines neuen 49,9 Megawatt großen Solarparks, den EDF Renewables in der Nähe von Redcar errichten will, für den Betrieb des Wasserstoffelektrolyseurs genutzt. Nach Fertigstellung der Anlagen würden lokal Kunden im Ballungsraum um die Städte Middlesbrough, Stockton-on-Tees, Redcar und Billingham mit dem Energieträger versorgt.
Detaillierte Pläne für „Tees Green Hydrogen“ würden allerdings erst „im Laufe des Jahres“ veröffentlicht. Eine Konsultation zum Bau des Solarparks am Fluss Tees finde jedoch noch in diesem Monat statt.
Hafenbetrieb dekarbonisieren
Die Solar- und Wasserstoffinitiative werden die Präsenz von EDF in Teesside ergänzen, erklärte das Unternehmen. Dazu gehöre neben dem Windpark auch das rund 40 Jahre alte Kernkraftwerk in Hartlepool.
Initiatoren des Vorhabens sind neben EDF die regionale Entwicklungsgesellschaft Teesworks unter dem Vorsitz von Tees-Valley-Bürgermeister Ben Houchen, außerdem British Steel Lackenby Works, seit 2020 Teil des chinesischen Stahlherstellers Jingye Group, und die Hafengesellschaft PD Ports. Deren Hafen in Tees Valley ist der fünftgrößte Großbritanniens. Mit dem Wasserstoff aus dem neuen Projekt wolle man den Hafen dekarbonisieren sowie „die Dekarbonisierung des Seeverkehrs in einem größeren Rahmen weiter untersuchen“, heißt es vage.
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Skizze des „Tees Green Hydrogen“-Projekts. © EDF Renewables