(Perth / Australien) – In einer Machbarkeitsstudie kommt die australische Niederlassung des Ölkonzerns BP zu dem Ergebnis, dass die Produktion von grünem Wasserstoff und grünem Ammoniak mit erneuerbaren Energien in Australien in großem Maßstab technisch machbar ist. Insbesondere der Bundesstaat Western Australia „mit seinen enormen potenziellen Solar- und Windressourcen, der bestehenden Infrastruktur und der Nähe zu langfristig aufgestellten Märkten“ sei ideal für die Entwicklung großer Anlagen für erneuerbare Energien. Mit dem Ertrag ließen sich grüner Wasserstoff und Ammoniak für den Inlands- und Exportmarkt produzieren.

Die Studie untersuchte die Potenziale für eine Anlage zur Herstellung von erneuerbarem Wasserstoff und Ammoniak, die Wasserstoffversorgungskette sowie die Inlands- und Exportmärkte in zwei Größenordnungen: im Demonstrations-/Pilotmaßstab (4.000 Tonnen Wasserstoff für bis zu 20.000 Tonnen Ammoniak) und im kommerziellen Maßstab (200.000 Tonnen Wasserstoff für bis zu eine Million Tonnen Ammoniak). Es wurden drei verschiedene Wasserstoffproduktionstechnologien berücksichtigt, und als Energiequellen eine Mischung aus Solar- und Windenergie mit Unterstützung von Batteriespeichern modelliert. Demnach seien je nach Standort und Umfang erhebliche zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur erforderlich, insbesondere für die Anbindung an Häfen, aber auch zur Strom- und Wasserversorgung. Die Verteilung von gasförmigem oder flüssigem Wasserstoff oder Ammoniak könne dem Kundenbedarf angepasst werden und über Pipelines, Lastwagen, Züge oder Schiffe erfolgen.

Märkte müssen sich weiter entwickeln

Auch die wirtschaftliche Rentabilität wurde untersucht, wobei sich herausstellte, dass die Märkte für erneuerbaren Wasserstoff und Ammoniak noch weiter entwickelt werden müssen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass dies in erheblichem Umfang erforderlich sei, damit die allgemeine Nutzung von Wasserstoff wirtschaftlich rentabel ist.

Die detaillierte Machbarkeitsstudie ist die erste Stufe des BP-Ansatzes zur Bewertung des Potenzials für erneuerbaren Wasserstoff bei Investitionen in den australischen Inlands- und Exportmarkt. Sie wurde vom australischen Beratungsunternehmen GHD Advisory erstellt und von dem Joint Venture Lightsource BP sowie der Australian Renewable Energy Agency (ARENA) unterstützt und gilt als Schlüsselkomponente des Projekts GERI (Geraldton Export-Scale Renewable Investment).

„Der Bericht ist ein wichtiger Baustein auf unserem Weg zur Schaffung einer vollständig integrierten Lieferkette für erneuerbaren Wasserstoff, die es Australien ermöglicht, eine führende Rolle in einer zukünftigen Exportindustrie zu übernehmen“, sagte ARENA-Geschäftsführer Darren Miller. „Die magische Zahl“ sei nach Angaben von Jason Fonti von GHD Advisory die Produktion von Wasserstoff unter zwei australische Dollar (1,22 Euro) pro Kilogramm. „Die Studie hat gezeigt, dass Western Australia durch Innovation, Talent, Engagement und Zusammenarbeit zu einem der wichtigsten Exporteure von Wasserstoff auf dem Weltmarkt werden kann.“

Die Analyse ist gemäß einer Vereinbarung zwischen BP und ARENA öffentlich zugänglich, zu finden per Download als PDF (82 Seiten) unter
https://arena.gov.au/assets/2021/08/bp-ghd-renewable-hydrogen-and-ammonia-feasibility-study.pdf

Deep Link
https://www.bp.com/en_au/australia/home/media/press-releases/bp-study-confirms-feasibility-of-green-hydrogen-and-ammonia.html

Foto
BP-Terminal in Kwinana, Western Australia, 37 Kilometer südlich der Hauptstadt Perth. © BP Australia