(Melbourne / Australien) – Die australische Energieagentur Australian Renewable Energy Agency (ARENA) fördert die Entwicklung des Hunter Valley Hydrogen Hub (HVHH) im Bundesstaat New South Wales mit 432 Millionen australischen Dollar (241 Millionen Euro). Zuwendungsempfänger ist Orica Ltd. Der multinationale Anbieter von Sprengstoffen und Infrastrukturen für die Bergbau-, Öl- und Gasindustrie will im Hafen von Newcastle auf Kooragang Island eine Lieferkette für erneuerbaren Wasserstoff aufbauen. Die Baugenehmigung liegt seit Mai 2024 vor, eine Investitionsentscheidung (FID) wurde indes noch nicht getroffen.

Der im HVHH hergestellte erneuerbare Wasserstoff soll sukzessive das derzeit genutzte Erdgas bei der Produktion von Ammoniak und Ammoniumnitrat ersetzen. © Orica Ltd.

Geplant ist eine Elektrolyse in Kooragang, einem Vorort von Newcastle, mit einer Leistung von 50 Megawatt. Der im HVHH hergestellte erneuerbare Wasserstoff soll sukzessive das derzeit genutzte Erdgas bei der Produktion von Ammoniak und Ammoniumnitrat ersetzen. Die anfängliche Kapazität wird mit jährlich 4.700 Tonnen angegeben, womit sich etwa 26.600 Tonnen kohlenstoffarmes Ammoniak herstellen ließen. Der Erdgasbedarf von Orica für chemische Rohstoffe würde damit um etwa 7,5 Prozent gesenkt.

Strategisch günstige Anbindung

Orica sieht erhebliche Vorteile für das Projekt aufgrund der strategisch günstigen Lage im Hafen von Newcastle. Per Pipeline lasse sich die Elektrolyse direkt an die Ammoniakfabrik anbinden. Es sei die einzige an der Ostküste Australiens, die direkten Zugang zu einem Tiefwasserhafen für internationale Kunden habe. Auch der bestehende lokale Kundenstamme in der Rohstoff- und Agrarindustrie untermauere die wirtschaftliche Attraktivität.

Die Fördermittel stammen aus dem ARENA-Programm „Hydrogen Headstart“, das groß angelegte Projekte im Bereich erneuerbarer Wasserstoff unterstützt, um die Entwicklung der australischen Wasserstoffindustrie zu beschleunigen und den Kontinent an neue globale Lieferketten anzuschließen.

Zuvor hatte aus dem Topf bereits Copenhagen Infrastructure Partners (CIP) Zuwendungen in Höhe von 814 Millionen Dollar für ein geplantes 1.500 Megawatt leistendes „Murchison Green Hydrogen Project“ im Bundesstaat Western Australia erhalten. Mit diesen beiden Förderzusagen sei die erste Vergaberunde nunmehr abgeschlossen.

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Pläne für das Hunter Valley Hydrogen Hub in Newcastle: Der Elektrolyseur wird per Pipeline an die Ammoniakproduktion angebunden, die wiederum über einen Zugang zum Tiefwasserhafen verfügt. © Orica Ltd.