(Oslo/Norwegen) – Aker Horizons Hydrogen, Teil des norwegischen Investors Aker ASA, und der norwegische Staatskonzern Statkraft wollen gemeinsam die Möglichkeiten zur Produktion von grünem Wasserstoff und Ammoniak in Indien und Brasilien ausloten.

Indien: Wasserstoff für die Stahlindustrie

In Indien sollen vor allem potenzielle Wasserstoffkunden aus der Schwerindustrie, etwa in der Stahlherstellung, angesprochen werden. Das Land produziert rund 100 Millionen Tonnen Stahl und nutze als zweitgrößter Verbraucher der Welt derzeit etwa sieben Millionen Tonnen grauen Wasserstoff pro Jahr. Es wird erwartet, dass der Bedarf bis 2030 etwa zwölf Millionen Tonnen und bis 2050 etwa 28 Millionen Tonnen umfasst. Wenn Indien grünen Wasserstoff durch grauen Wasserstoff ersetze, würden die CO2-Emissionen erheblich reduziert und gleichzeitig die Energieversorgungssicherheit erhöht, so die Unternehmen.

Brasilien: Grünes Ammoniak für Bahia

In Brasilien wollen Aker, Statkraft sowie der deutsche Entwickler von Wind- und Solarparks Sowitec Group GmbH gemeinsam Power-to-X-Projekte im Bundesstaat Bahia aufbauen. Als erstes verfolge man ein groß angelegtes Hybridprojekt, das die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien mit der Produktion von Wasserstoff und Ammoniak für die lokale Düngemittelindustrie kombiniere.

Brasilien ist der viertgrößte Düngemittelverbraucher der Welt. Derzeit importiert das Land mehr als 80 Prozent seines Bedarfs. Vor kurzem hat die brasilianische Regierung den Nationalen Düngemittelplan 2022-2050 verabschiedet, mit dem die Abhängigkeit von Importen unter anderem durch die Förderung ausländischer Investitionen verringert werden soll.

Der Bundesstaat Bahia im Nordosten des Landes verfügt über große Ressourcen an Wind- und Solarenergie. Der Ersatz des importierten grauen Ammoniaks durch vor Ort produziertes grünes Ammoniak werde die Dekarbonisierung der lokalen Agrarindustrie fördern, die Abhängigkeit von Importen verringern und gleichzeitig neue Möglichkeiten der industriellen Entwicklung schaffen. Das Projekt soll bis 2027 umgesetzt werden. Details nannten die Unternehmen nicht.

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Sowitec-Windpark in Brasilien. © Sowitec do Brasil / Sowitec Group GmbH

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