(Rotterdam / Niederlande) – Der US-Hersteller von Industriegasen Air Liquide Inc. hat die endgültige Investitionsentscheidung für den Bau des „ELYgator“ genannten Projekts auf der Maasvlakte im Hafen von Rotterdam getroffen. Die 200 Megawatt leistende Anlage mit einer Jahresproduktionskapazität von 23.000 Tonnen Wasserstoff soll sowohl Proton Exchange Membrane-Technologie (PEM) als auch Alkalische Elektrolyse (AEL) nutzen.

Fördermittel der EU und der Niederlande

Das Vorhaben werde durch das OWE-Programm der Niederlande sowie den EU-Innovationsfonds unterstützt und sei überdies ein Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEI), so das Unternehmen. Die Fördermittel seien nach Unternehmensangaben ein wesentliches Entscheidungskriterium. Die Gesamthöhe der Zuschüsse wurde nicht genannt. Air Liquide hatte im Februar dieses Jahres Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro auf der Maasvlakte angekündigt.

Der Wasserstoff werde im Rahmen eines langfristigen Abnahmevertrages dem Energiekonzern Total Energies S.A. zur Verfügung stehen, der damit laut Air Liquide unter anderem Industriekunden sowie den Schwerlastverkehr beliefere. Total Energies selber hatte im Februar verkündet, mit „ELYgator“ sichere man sich 130 Megawatt der Gesamtkapazität. Dies entspreche einem Äquivalent von 15.000 Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr, der zur Dekarbonisierung seiner Raffinerie in Antwerpen bestimmt sei.

Die Anlage auf der Maasvlakte soll Ende 2027 in Betrieb genommen werden. Nach Angaben der Hafenverwaltung gebe es an dem ausgewählten Standort hinreichend Platz für vier solcher Großelektrolyseure. Die Anlage von Air Liquide sei die zweite, die dort entsteht. Der Strom stammt von Offshore-Windparks in der Nordsee.

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Air Liquide trifft die endgültige Investitionsentscheidung für eine 200-Megawatt-Großelektrolyse auf der Maasvlakte im Hafen von Rotterdam. © Air Liquide