(Houston / USA) – Der Schweizer Technologiekonzern ABB beteiligt sich an dem Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff der US-amerikanischen Green Hydrogen International Corp. (GHI). Das „Hydrogen City“ genannte Vorhaben entsteht im Bundesstaat Texas und wird den Angaben zufolge Solar- und Onshore-Windenergie nutzen, um eine 2,2-Gigawatt-Elektrolyse mit Strom zu versorgen. Der Ertrag wird auf 280.000 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr prognostiziert, womit eine Million Tonnen grünes Ammoniak hergestellt werden soll.

60-Gigawatt-Anlage geplant

Die Pläne sind seit Anfang 2022 bekannt. Demnach soll „Hydrogen City“ nach der ersten Bauphase sukzessive zu einem Zentrum für die Produktion, Speicherung und den Transport von grünem Wasserstoff mit einer Kapazität von 60 Gigawatt bei einem Jahresertrag von mehr als 2,5 Milliarden Kilogramm ausgebaut werden. Baubeginn ist 2026, als Produktionsstart wird 2030 genannt.

Grafische Darstellung der geplanten „Hydrogen City“ mit Wasserstoff- und Ammoniakproduktion. © Green Hydrogen International Corp.

Das Projekt nutzt unterirdische Salzhöhlen zur Speicherung des Energieträgers. Dort ließen sich bis zu 24.000 Tonnen grüner Wasserstoff lagern. Eine 120 Kilometer lange Pipeline zum nahe gelegenen Hafen Corpus Christi, etwa 300 Kilometer südwestlich von Houston, werde den grünen Wasserstoff zu einer Ammoniakproduktionsanlage transportieren. Anschließend ist der Export vorgesehen, um die Nachfrage in Europa und Asien zu bedienen. GHI sei überdies in Gesprächen mit potenziellen Abnehmern des Wasserstoffs zur Produktion von nachhaltigem Flugkraftstoff.

EU-Vorschrift für erneuerbare Kraftstoffe erfüllt

ABB habe bereits eine Machbarkeitsstudie abgeschlossen, die den „Return on Investment“ dokumentiert und die Einhaltung der EU-Rechtsvorschriften über erneuerbare Kraftstoffe nicht biologischer Herkunft (RFNBO) und des US-„Inflation Reduction Act“ (IRA) untersucht. Die unterzeichnete Absichtserklärung der beiden Unternehmen umfasse auch die Lieferung von Elektromotoren und -antrieben, Mess- und Analyselösungen sowie Lösungen für die Leistungs- und Prozessoptimierung.

Im Oktober 2023 hatte sich GHI bereits mit der Index Corporation zusammengetan, Japans größtem Öl- und Gasexplorations- und –produktionsunternehmen, um die Möglichkeiten des Exports von Wasserstoff und Ammoniak von Hydrogen City nach Asien zu prüfen.

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Der 2,2-GW-Elektrolyseur soll künftig mittels Strom aus texanischen Wind- und Solarkraftwerken Wasserstoff produzieren. © GHI