(Paris, Frankreich / Abu Dhabi, VAE) – Der französische Energieversorger Engie SA und der arabische staatliche Projektentwickler Masdar wollen gemeinsam ein grünes Wasserstoffzentrum in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) entwickeln. Ziel ist der Aufbau von Projekten mit einer Leistung von mindestens zwei Gigawatt bis 2030. Die Investitionen werden nach Angaben von Engie auf fünf Milliarden Dollar (4,4 Milliarden Euro) veranschlagt.

Die Vereinbarung wurde von Sultan Ahmed Al Jaber, VAE-Minister für Industrie und Hochtechnologie sowie Masdar-Vorsitzender, und Catherine MacGregor, Geschäftsführerin von Engie, unterzeichnet. Die Zeremonie fand in Anwesenheit von Scheich Mohammed bin Zayed Al Nahyan, Kronprinz von Abu Dhabi, und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron während dessen Besuch in den VAE statt.

Durch die Nutzung der bestehenden Infrastruktur zielt das Vorhaben zunächst auf die lokale Versorgung ab. Später soll ein grünes Wasserstoffzentrum im Giga-Maßstab gebaut werden, um auch die Exportmärkte zu beliefern.

Masdar bündelt die Aktivitäten von drei Konzernen

Zwei Tage zuvor hatte Mohamed bin Zayed Al Nahyan angekündigt, dass der staatliche Energieversorger Abu Dhabi National Energy Company PJSC (TAQA), die Mubadala Investment Company (Mubadala) und die Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) ihre gemeinsamen Aktivitäten in den Bereichen erneuerbare Energien und grüner Wasserstoff unter der Marke Abu Dhabi Future Energy Company (Masdar) zusammenführen.

Die Unternehmen wollen den Angaben zufolge zunächst Erneuerbare-Energien-Kraftwerke mit einer Leistung von über 23 Gigawatt auf den Weg bringen. Bis 2030 sollen es mehr als 50 Gigawatt werden. Masdar werde damit „zu einem der größten Unternehmen für saubere Energie“.

TAQA soll einen Anteil von 43 Prozent an Masdars Geschäftsbereich für erneuerbare Energien halten, Mubadala 33 Prozent und ADNOC 24 Prozent. Demgegenüber soll ADNOC mit einem Anteil von 43 Prozent die führende Rolle in Masdars Geschäft mit grünem Wasserstoff übernehmen, Mubadala hält 33 Prozent und TAQA 24 Prozent.

30 GW erneuerbare Energien bis 2030

Die neue Masdar-Partnerschaft baut auf der Gründung der Abu Dhabi Hydrogen Alliance im Januar 2021 auf, die sich aus Mubadala, ADNOC und ADQ (dem Mehrheitsaktionär von TAQA) zusammensetzt. Bereits im November hatten ADNOC und TAQA vereinbart, bis 2030 erneuerbare Energien mit einer Leistung „von mindestens 30 Gigawatt“ aufzubauen. Die Zusammenarbeit werde sich auf nationale und internationale Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien und Energiegewinnung aus Abfall sowie auf die Produktion, Verarbeitung und Speicherung von grünem Wasserstoff und den damit verbundene Aktivitäten konzentrieren.

VAE sind Gastgeber des COP28

Masdar wurde 2006 von Mubadala gegründet, um die Führungsrolle der VAE im globalen Energiesektor auszubauen und gleichzeitig die wirtschaftliche Diversifizierung und die Klimaschutzagenda des Landes voranzutreiben. Bis 2050 wollen die Emirate emissionsfrei wirtschaften („net zero carbon“). Heute ist das Unternehmen in mehr als 35 Ländern auf sechs Kontinenten aktiv und hat weltweit Projekte im Wert von fast 20 Milliarden Dollar entwickelt und in diese investiert.

Die jetzigen Anstrengungen kommen nicht von ungefähr: Die Vereinigten Arabischen Emirate werden im Jahr 2023 die Klimakonferenz COP28 ausrichten.

Deep Link
https://www.engie.com/en/journalists/press-releases/engie-and-masdar-form-us-5-billion-strategic-alliance-to-drive-uae-s-green-hydrogen-economy
https://news.masdar.ae/en/News/2021/12/01/11/30/Mohamed-bin-Zayed-Launches-Abu-Dhabi-Powerhouse-to-Develop-World-Leading-Portfolio-in-Clean-Energy
https://www.adnoc.ae/en/news-and-media/press-releases/2021/khaled-bin-mohamed-bin-zayed-launches-new-global-green-energy-venture

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TAQA, Mubadala und ADNOC führen ihre Geschäftsfelder erneuerbare Energien und grüner Wasserstoff unter der Marke Abu Dhabi Future Energy Company (Masdar) zusammen. © Masdar

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Im November gründeten ADNOC und TAQA ein neues Unternehmen für erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff. © ADNOC