Port of Rotterdam +++ Emirates Steel / TAQA +++ Die Grünen +++ Nikola +++ Thüga AG +++ Hyzon Motors / RenewH2 +++ Ballard Power / Fusion Fuel +++ Andritz / MAN Energy +++ Termine / Studien +++
Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst.
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Der Hafenbetrieb Rotterdam, Koole Terminals, die Chiyoda Corporation und die Mitsubishi Corporation prüfen die Einfuhr von Wasserstoff aus Übersee zu einem der Koole-Terminals im Rotterdamer Hafen unter Verwendung der Wasserstoffspeicher- und Transporttechnologie „SPERA Hydrogen“ von Chiyoda. Dabei wird Wasserstoff in Form eines flüssigen organischen Trägers (LOHC) wie Methylcyclohexan (MCH) transportiert. MCH bleibt bei Umgebungstemperatur und -druck in einem stabilen flüssigen Zustand. Als Mittel zur Speicherung und zum Transport von Wasserstoff sei MCH in Bezug auf die Risiken mit Erdöl und der petrochemischen Produktion vergleichbar. Mehrere Unternehmen wie Koole Terminals seien an diesem sich rasch entwickelnden neuen Geschäftsfeld sehr interessiert und planten die Erneuerung ihrer bestehenden und/oder den Bau neuer Anlagen.
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Die Abu Dhabi National Energy Company PJSC (TAQA) hat eine Vereinbarung mit Emirates Steel zur Entwicklung eines groß angelegten Projekts für grünen Wasserstoff getroffen, das die Herstellung des ersten grünen Stahls in der MENA-Region ermöglichen soll. TAQA und Emirates Steel wollen prüfen, wie grüner Wasserstoff zur Optimierung der Produktion von kohlenstoffarmem Stahl eingesetzt werden kann.
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Das Bündnis 90 / Die Grünen hat in einem „Klimaschutz-Sofortprogramm für die nächste Bundesregierung“ einen der zehn Punkte dem Thema Wasserstoff gewidmet. Aufgrund der aktuellen Gesetzgebung stoße dieser „zentralen Bausteine auf dem Weg zur Klimaneutralität“ auf regulatorische Schwierigkeiten und scheitere am mangelnden Ausbau von Ökostromanlagen, heißt es dort. Dadurch ist er derzeit noch höchst kostbar und teuer. Ziel sei es, Rahmenbedingungen für Wasserstoffelektrolyse mit einer Leistung von zehn Gigawatt zu schaffen und ein Marktanreizprogramm für Elektrolyseure an netzdienlichen Standorten einzuführen, worüber die Kapitalkosten der Wasserstoffproduktion bezuschusst würden. Überdies werde der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur zur Belieferung der Industriecluster staatlich vorfinanziert und vorangetrieben, „da sonst der Industriestandort Deutschland bei der Einführung der Wasserstoffwirtschaft ins Hintertreffen“ gerate.
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Der US-Autobauer Nikola Corp. will in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 die ersten (batterieelektrischen) Vorserienfahrzeuge des Nikola Tre BEV für den Einsatz auf öffentlichen Straßen im Gütertransport vorstellen. Auf dieser Basis wird der (wasserstoffbetriebene) Nikola Tre FCEV entwickelt. Dessen Bau war bereits für das zweite Quartal angekündigt. Außerdem erklärte das Unternehmen im Rahmen der Präsentation der jüngsten Quartalszahlen, noch 2021 mit dem Bau seiner ersten kommerziellen Wasserstofftankstelle und/oder zentralen Wasserstoffproduktionsanlage zu beginnen. Auch der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur soll mit weiteren Partnern geplant sein. Nikola machte im 2. Quartal 2021 Verluste in Höhe von 138 Millionen Dollar (Q2 2020: minus 86 Millionen Dollar).
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In einer Machbarkeitsstudie wollen die Thüga AG, DBI-Gas und Umwelttechnik, die Technische Universität Bergakademie Freiberg, die Universidad Politécnica de Madrid sowie weitere Industriepartner herausfinden, wie die Pyrolysetechnik für eine dezentrale Wasserstofferzeugung eingesetzt werden kann. Ziel der Vorstudie ist die technische Planung einer Pilotanlage bis zum vierten Quartal 2021. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Integration erneuerbarer Energien. Nach erfolgreichem Abschluss der Vorstudie ist der Bau und Betrieb der Pilotanlage an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg am Lehrstuhl Gas- und wärmetechnische Anlagen geplant.
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Die beiden US-Unternehmen Hyzon Motors Inc., Hersteller von wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen, und RenewH2, Anbieter von Anlagen zur Wasserstoffproduktion, wollen verflüssigten Wasserstoff an Tankstellen liefern, die gemeinsam entwickelt werden. Dadurch ließen sich die Stationen in der Nähe der Hyzon-Kunden errichten, um eine gleichmäßige Nachfrage und Abgabe des Kraftstoffs zu gewährleisten.
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Der kanadische Brennstoffzellenhersteller Ballard Power Systems hat von der portugiesischen Fusion Fuel Green Public Ltd. einen Auftrag zur Lieferung eines 200 Kilowatt leistenden „FCwave“-Brennstoffzellenmoduls erhalten hat. Dieses soll in das „H2Evora“-Projekt von Fusion Fuel in der Region Évora in Portugal integriert werden. Dabei wird der neue HEVO-Elektrolyseur von Fusion Fuel eingesetzt, um grünen Wasserstoff zu erzeugen, der das FCwave-Modul zur Erzeugung von emissionsfreiem Strom antreibt. Ballard plant die Lieferung noch in diesem Jahr.
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Der österreichische Technologiekonzern Andritz AG und das deutsche Unternehmen MAN Energy Solutions wollen gemeinsam internationale Projekte zur Produktion von grünem Wasserstoff aus Wasserkraft entwickeln. Ein Pilotprojekt wollen die Unternehmen noch in diesem Jahr starten, um mit einer Elektrolyseleistung von bis zu vier Megawatt (MW) rund 650 Tonnen grünen Wasserstoffs für eine zunächst lokale Nutzung zur Verfügung zu stellen. In Folgeprojekten soll die installierte Elektrolyseleistung in den kommenden Jahren auf bis zu 100 MW steigen.
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