(Bilbao/Columbus) – Der US-amerikanische Hersteller von Diesel- und Gasmotoren Cummins Inc. und der spanische Energieversorger Iberdrola SA wollen gemeinsam groß angelegte Wasserstoffproduktionsprojekte auf der iberischen Halbinsel aufbauen. Gemeinsam mit Regierungsvertretern präsentierten die Konzerne jetzt erste Pläne für eine der weltweit größten Elektrolyseuranlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Spanien.

Derzeit laufe die Standortsuche in der Region Guadalajara (Kastilien-La Mancha) für das PEM-Elektrolyseur-Werk, das sich auf einer Fläche von vorerst 22.000 Quadratmeter erstrecken soll. Die Investitionen belaufen sich den Angaben zufolge auf 50 Millionen Euro. Das System habe eine Leistung von 500 Megawatt und sei auf mehr als ein Gigawatt skalierbar. Mit der Eröffnung 2023 würden 350 Arbeitsplätze geschaffen.

In Kastilien-La Mancha betreibt Iberdrola Solar- und Windkraftwerke mit einer installierten Leistung von 2.376 Megawatt. Jüngst hat das Unternehmen drei weitere Photovoltaikprojekte in der Region mit einer Gesamtleistung von 150 Megawatt abgeschlossen und installiert derzeit die Photovoltaikanlage „Puertollano“ mit einer Leistung von 100 Megawatt.

Auch das 230-Megawatt-Wasserstoffprojekt in Palos de la Frontera (Huelva, Andalusien, Spanien) wird Teil dieser Allianz. Wie berichtet baut Iberdrola dort für den Düngemittelhersteller Fertiberia eine Produktionsanlage, dessen Elektrolyseure nunmehr Cummins liefern soll. Letzten Angaben zufolge liegt die Produktionskapazität bei 200.000 Tonnen pro Jahr. Der Komplex umfasst eine 100-Megawatt-Photovoltaikanlage sowie ein Lithium-Ionen-Batteriesystem mit einer Speicherkapazität von 20 Megawattstunden.

Iberdrola hat 53 wasserstoffbezogene Projekte beim Next Generation EU-Programm eingereicht, welche Investitionen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro auslösen würden, um eine jährliche Produktion von 60.000 Tonnen pro Jahr zu erreichen. Die Produktionskapazität für grünen Wasserstoff im Rahmen dieses Plans entspräche 20 Prozent des nationalen Ziels von vier Gigawatt installierter Leistung bis 2030.

Cummins mit Hauptsitz in Columbus, Indiana (USA), hat mehr als 600 Elektrolyseure in 100 Ländern weltweit im Einsatz. Die Produkte des Unternehmens umfassen Diesel-, Erdgas-, Elektro- und Hybridantriebe sowie antriebsbezogene Komponenten Stromerzeugungssysteme, Batterien, elektrifizierte Stromsysteme, Wasserstofferzeugung und Brennstoffzellenprodukte. Der Umsatz lag 2020 bei 19,8 Milliarden Dollar, der Gewinn betrug rund 1,8 Milliarden Dollar.

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Foto
Spitzenvertreter von Zentral- und Regionalregierung sowie Unternehmensvertreter bei der Präsentration der Pläne von Cummins und Iberdrola / © Iberdrola