(Bilbao/Madrid/Oslo) – Der spanische Energieversorger Iberdrola SA und der Düngemittelkonzern Fertiberia wollen bis 2027 mehr als 1,8 Milliarden Euro in die grüne Wasserstoffindustrie investieren. Im Rahmen der Allianz könnte eine Produktionskapazität von 800 Megawatt aufgebaut werden.

4.000 neue Arbeitsplätze

Die Pläne umfassen die Entwicklung von drei Projekten zwischen 2023 und 2027 in den Fertiberia-Werken von Puertollano (Ciudad Real) und Palos de la Frontera (Huelva). Damit würden bei 500 lokalen Lieferanten fast 4.000 qualifizierte Arbeitsplätze entstehen, die Hälfte davon bis 2023. Auch die Industrie würde davon profitieren, etwa die Hersteller von Elektrolyseuren in Spanien.

20 Megawatt sollen 2021 in Betrieb gehen

Bereits im Jahr 2021 wollen die Unternehmen darüber hinaus in Puertollano den eigenen Angaben zufolge „größten grünen Wasserstoffkomplex Europas“ in Betrieb nehmen. Der Ertrag wird in der Ammoniakanlage Fertiberia in Puertollano eingesetzt. Das Unternehmen stellt dafür die Produktion auf die Verwendung von Wasserstoff um, was den Erdgasbedarf um mehr als zehn Prozent senkt. Die Investitionen liegen bei 150 Millionen Euro, Entwicklung und Bau schaffen 700 Arbeitsplätze.

Nel Hydrogen soll Elektrolyseur liefern

Die Leistung des Elektrolyseurs beträgt 20 Megawatt, die Produktionskapazität 200.000 Tonnen pro Jahr. Der Komplex umfasst eine 100-Megawatt-Photovoltaikanlage sowie ein Lithium-Ionen-Batteriesystem mit einer Speicherkapazität von 20 Megawattstunden.

Als Lieferant für den PEM-Elektrolyseur hat Iberdrola den norwegischen Hersteller Nel Hydrogen Electrolyser ausgewählt, eine Abteilung von Nel ASA. Nach dessen Angaben sei der Vertrag allerdings noch nicht unterschrieben und stehe zudem unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Vorstandes.

Mit dem Milliardenprojekt der beiden Konzerne könnte Spanien zum ersten Land werden, das seine Ammoniakproduktion vollständig aus grünen Energiequellen speist, sagten Iberdrola-Chef Ignacio Galán und Javier Goñi, Vorsitzender von Fertiberia, bei der Präsentation. Spanien will bis 2030 eine Wasserstoff-Erzeugungskapazität von vier Gigawatt installieren. Mit den 800-Megawatt-Anlagen wäre das Ziel zu 20 Prozent gedeckt.

Deep Link
https://www.iberdrola.com/press-room/news/detail/iberdrola-fertiberia-place-spain-forefront-green-hydrogen-europe-with-1-8-billion-investment-projected-2027
https://nelhydrogen.com/press-release/nel-asa-selected-by-iberdrola-as-preferred-supplier-for-a-20-mw-green-fertilizer-project-in-spain/

Foto
Ignacio Galán, Präsident und CEO von Iberdrola (links) und Javier Goñi, Präsident von Fertiberia / © Iberdrola