(Friedeburg-Etzel / Deutschland) – Der Kavernenbetreiber Storag Etzel GmbH und die Friesen Elektra Green Energy AG haben einen Vorvertrag zur Nutzung eines Meerwasser-Leitungssystems für den geplanten Wasserstoffpark Friesland im niedersächsischen Sande geschlossen. Für den Betrieb der Elektrolyse komme sowohl Oberflächenwasser als auch Meerwasser als langfristige Ressource infrage.

Rendering des künftigen Wasserstoffparks Friesland, der an einem Knotenpunkt von Strom- und Wasserstofftrassen entsteht. So lasse sich die erneuerbare Energie im Nordwesten ganzjährig nutzen. Damit eine gleichmäßige Versorgung gewährleistet ist, werde der Wasserstoff in Salzkavernen zwischengespeichert. © Friesen Elektra Beteiligungsgesellschaft mbH

Im Dezember 2024 hatten beide Unternehmen vereinbart, die Nutzung des seit den 1970er-Jahren bestehenden Leitungssystems für Meerwasser und Sole von Storag Etzel zu prüfen. Ergebnis: Die bestehende Infrastruktur sei grundsätzlich für die konstante und von saisonalen Schwankungen unabhängige Wasserzufuhr zur Versorgung der Elektrolyseure geeignet. Vorgesehen sei, das Meerwasser im Bereich der Niedersachsenbrücke in Wilhelmshaven zu entnehmen und zum Wasserstoffpark zu transportieren, um es dort in einer Entsalzungsanlage aufzubereiten. Die Vereinbarung bilde die Grundlage, die bestehende Infrastruktur schrittweise in die zukünftige Wasserstoffproduktion einzubinden und die Investitions- und Planungssicherheit zu erhöhen.

Wasserstoffregion Wilhelmshaven stärken

Die Verbindung mit dem Wasserstoffpark stärke den künftigen „Energy Hub – Port of Wilhelmshaven“ als Wasserstoffdrehscheibe in Deutschland, sagt Boris Richter, kaufmännischer Geschäftsführer von Storag Etzel. Der Wasserstoffpark soll im Endausbau über 2,4 Gigawatt Elektrolyseleistung verfügen, auf einer Fläche von rund 72 Hektar entlang der Autobahn A29 entstehen und über das geplante Kernnetz an zentrale Industrieregionen angebunden werden, etwa die chemische Industrie im Ruhrgebiet, die Stahlproduktion in Salzgitter oder Kupferhütten in Hamburg. Der Park entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Kavernenspeichern, in denen Storag Etzel nach dem planmäßigen Abschluss des Pilotprojektes „H2Cast Etzel“ grünen Wasserstoff in großen Mengen speichern will.

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Kavernenanlage von Storag Etzel: Hier soll dereinst auch Wasserstoff aus dem Wasserstoffpark Friesland gespeichert werden. © Storag Etzel GmbH