(Hamburg / Deutschland) – Mit der Grundsteinlegung beginnt auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks Moorburg der Bau des „Hamburg Green Hydrogen Hubs“ (HGHH) – „ein wichtiges Projekt der Energiewende“, sagt dazu Peter Tschentscher, Erste Bürgermeister und Regierungschef des Stadtstaates. Die Hansestadt biete „mit der Windenergie im Norden, dem Anschluss an das überregionale Wasserstoffnetz und den innovativen Industrieunternehmen beste Bedingungen für einen Hochlauf der H2-Wirtschaft“. Der Elektrolyseur in Moorburg sei Teil der Lösung, „um Dekarbonisierung in Hamburg ganz real umzusetzen“, sagt Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Innovation.

Grundsteinlegung des 100-Megawatt-Elektrolyseurs (v.l.): Christoph Cosler (HGHH-Geschäftsführer), Kirsten Fust (HEnW-Geschäftsführung), Katharina Fegebank (Umweltsenatorin), Peter Tschentscher (Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg), Holger Matthiesen (HGHH-Geschäftsführer), Melanie Leonhard (Wirtschaftssenatorin), Alexandra Bernstorff (Managing Partner Luxcara). © HGHH

Das Projekt hatte im Sommer vergangenen Jahres den Förderbescheid von Bund und Land als „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI Wasserstoff) erhalten. Damit verbunden ist die Errichtung einer Trailerstation für den grünen Energieträger. Gleichzeitig wurde seinerzeit auch das Projekt „HH-WIN“ (Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz) mit Fördermitteln bedacht: In das 40 Kilometer umfassende Netz neuer Wasserstoffleitungen sollen auch Erträge aus dem HGHH eingespeist werden. Seitdem wurden die wesentlichen Bauverträge geschlossen.

Die Firma Hagedorn hat im November vergangenen Jahres die Kamine der Rauchgasentschwefelungsanlage in Moorburg gesprengt. © Hagedorn Unternehmensgruppe

Parallel liefen seit Oktober 2023 die Rückbauarbeiten des ehemaligen Kraftwerks Moorburg. Im November 2024 wurden die 2.300 Tonnen schweren und 130 Meter hohen Kamine der Rauchgasentschwefelungsanlage gesprengt. Die Hamburger Energiewerke GmbH (HEnW) hatten das Kraftwerk im März 2023 erworben, vormaliger Betreiber war der schwedische Staatskonzern Vattenfall. Im Sommer dieses Jahres begannen die ersten Bauvorbereitungen. Dabei wurde zunächst der Untergrund der insgesamt 16.000 Quadratmeter großen Fläche bearbeitet. Mittlerweile sei die Bodenplatte betoniert und die Hochbauarbeiten starteten. Bis Mitte kommenden Jahres soll das Gebäude für den Elektrolyseur und die Kompressoren errichtet sein. Im Anschluss erfolgt die Lieferung und der Aufbau des Elektrolyseurs, basierend auf der Proton Exchange Membrane-Technologie (PEM). Der Auftrag wurde im September 2024 an Siemens Energy vergeben.

Der Start des kommerziellen Betriebs ist für die zweite Jahreshälfte 2027 geplant. Dann sollen dort jährlich rund 10.000 Tonnen grüner Wasserstoff erzeugt werden. Dieser wird den Kunden später über das Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz und die Trailerstation zur Verfügung stehen. Die Hamburg Green Hydrogen GmbH & Co. KG ist ein Joint Venture des Vermögensverwalters und Investors Luxcara (74,9 Prozent) und des städtischen Energieversorgers Hamburger Energiewerke GmbH (25,1 Prozent).

Foto oben
Rendering des künftigen „Hamburg Green Hydrogen Hubs“, dessen Elektrolyseur mit einer Leistung von 100 Megawatt im Jahr 2027 den kommerziellen Betrieb zur Herstellung von grünem Wasserstoff aufnehmen soll. © HGHH