Deutschland: Sunfire liefert erste Elektrolyse-Stacks in den Energiepark Bad Lauchstädt +++ Deutschland: Baubeginn für 4-MW-Elektrolyse für Heidekrautbahn in Brandenburg +++ Belgien: Bekaert will Produktion von Komponenten für Elektrolyseure in Wetteren vorübergehend einstellen +++ Finnland: Sunfire erstellt FEED-Studie für 40-MW-Projekt in Joensuu +++ Australien: Ausschreibung für Wasserstoffprojekte mit Fördermitteln von zwei Milliarden Dollar gestartet +++ Schweden: Metacon liefert 7,5-MW-Elektrolyseur an rumänischen Ökostromanbieter Elektra Power

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Sunfire beginnt im Energiepark Bad Lauchstädt mit der Montage des Druck-Alkali-Elektrolyseurs. © Sunfire SE / Tom Schulze

(Deutschland) Mit der Anlieferung der ersten Elektrolyse-Stacks beginnt im Energiepark Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) die Montage des Druck-Alkali-Elektrolyseurs von Sunfire SE. Einst sollen dort sechs Stacks, bestehend aus je sechs Blöcken und mit einer Gesamtkapazität von 30 Megawatt bis zu 4.000 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr produzieren. Der Strom stammt aus Windkraftanlagen. Der erzeugte Wasserstoff gelangt künftig über eine Pipeline direkt zur Total Energies-Raffinerie in Leuna. Der Gasfernleitungsnetzbetreiber Ontras Gastransporte GmbH hatte die 25 Kilometer lange einstige Erdgasleitung im April auf Wasserstoff umgestellt. Es sei das erste Stück des Wasserstoffkernnetzes in Ostdeutschland und ermögliche den Anschluss weiterer Projekte des Wasserstoffkernnetzes, etwa Green Octopus Mitteldeutschland (GO) Richtung Magdeburg-Salzgitter, das Mitteldeutsche Chemiedreieck und die Region Leipzig-Halle (LHyVE). Damit werde der Energiepark zugleich Teil des European Hydrogen Backbone.

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Im brandenburgischen Wensickendorf beginnt Enertrag mit dem Bau eines 4-MW-Elektrolyseurs zur künftigen Versorgung der Heidekrautbahn mit Wasserstoff. © Enertrag SE / Angela Regenbrecht

(Deutschland) Mit dem obligatorischen Spatenstich begann der Bau für das neue Wasserstoffwerk in Wensickendorf (Brandenburg). Bauherr und Initiator ist Enertrag SE aus Dauerthal. Die Anlage mit einer installierten Leistung von vier Megawatt werde ab 2026 jährlich bis zu 380 Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen. Davon seien rund 230 Tonnen für die Heidekrautbahn (RB27) zwischen Barnim und Berlin reserviert. Deren regionale Versorgung mit sauberem Wasserstoff sei ein wichtiger Baustein für CO2-freien Schienenverkehr und biete zugleich Perspektiven für künftige Anwendungen im Personen- und Wirtschaftsverkehr der Region. In Zusammenarbeit mit der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), den Kreiswerken Barnim (KWB), der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entstehe eine „vollständig regionale, klimafreundliche Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff im Verkehrssektor“, so Enertrag. Das Vorhaben wird mit rund 25 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr (BMV) gefördert.

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Bekaert fährt Produktion von Elektrolyseurkomponenten zurück (Bild: Bekaert-Zentrale in Zwevegem, Belgien). © Bekaert SA

(Belgien) Der Stahlkonzern NV Bekaert SA will die Produktion von Komponenten für Elektrolyseure am Standort Wetteren (Belgien) „auf absehbare Zeit“ einstellen. Hintergrund seien die Verzögerungen bei der Entwicklung des Marktes für grünen Wasserstoff, die geringe Marktnachfrage und ein später als bisher erwarteter Aufschwung. Um die künftige Skalierbarkeit zu ermöglichen, werde Bekaert die Anlage und den Maschinenpark behalten, um den Betrieb hochzufahren, wenn der Markt anziehe. Der kürzlich eröffnete „Innovation Hub for Hydrogen“ in Deerlijk bleibe in Betrieb und werde „weiterhin Komponenten der nächsten Generation für grünen Wasserstoff entwickeln“. Der Plan habe direkte Auswirkungen auf 24 der damit in Wetteren befassten 90 Mitarbeiter. Man wolle prüfen, ob diese in anderen Bekaert-Werke in Belgien eingesetzt werden könnten.

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Im April begann P2X Solutions im finnischen Harjavalta die Produktion von grünem Wasserstoff mit Druck-Alkali-Elektrolyseuren von Sunfire. © P2X Solutions Oy

(Finnland) P2X Solutions Oy hat die deutsche Sunfire SE mit der Erstellung einer Front-End-Engineering-Studie (FEED) für das 40-Megawatt-Wasserstoffprojekt in Joensuu beauftragt. Die FEED-Studie mit Sunfires Druck-Alkali-Technologie sei „ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zur Investitionsentscheidung“, sagt Herkko Plit, CEO von P2X Solutions. In Joensuu soll der grüne Wasserstoff später für die Produktion von e‑Methanol genutzt werden. Bereits im Februar dieses Jahres hatte P2X Solutions eine 20-Megawatt-Produktionsanlage für grünen Wasserstoff im finnischen Harjavalta in Betrieb genommen. Auch dafür lieferte Sunfire seine Druck-Alkali-Technologie. Mit dem neuen Projekt in Joensuu wollten beide Unternehmen „an diesen Erfolg anknüpfen und die Zusammenarbeit fortsetzen“, heißt es in einer Mitteilung von P2X.

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Grafische Darstellung von Hydrogen Hubs im Rahmen der australischen Initiative „HyResources“ des Forschungsinstituts CSIRO. © Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO)

(Australien) Die australische Energieagentur ARENA (Australian Renewable Energy Agency) hat die zweite Runde ihres Programms „Hydrogen Headstart“ zur Entwicklung großer Projekte für erneuerbaren Wasserstoff eröffnet. Dafür stehen zwei Milliarden australische Dollar (1,12 Milliarden Euro) an Finanzmitteln zur Verfügung. Schwerpunkt ist die Unterstützung von Vorhaben, welche die Kosten für die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff langfristig senken wollen. Gefragt sind demnach innovativer Anlagenbau und Design zur Reduzierung der Kapitalkosten, Verbesserung der Effizienz von Elektrolyseuren, flexibler Betrieb und andere Methoden, um die Kosten für erneuerbaren Strom zu senken sowie Verbesserung der Endverbrauchsinfrastruktur für vorrangige Sektoren, einschließlich Wasserstoff für grünes Ammoniak, Eisen und Stahl, Aluminiumoxid und Schwerlastfernverkehr, Luft- und Schifffahrt. Damit wolle man Innovationen erschließen, neue Lieferketten gestalten und „Australiens Rolle bei der globalen Energiewende festigen“, sagt ARENA-Chef Darren Miller. In den letzten acht Jahren hat ARENA mehr als 370 Millionen Dollar in 65 Projekte für erneuerbaren Wasserstoff sowie in zwei Projekte im Rahmen der ersten Hydrogen Headstart-Finanzierungsrunde investiert. Weitere Informationen gibt es auf der Website des Programms.

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(Schweden) Der rumänische Stromversorger Elektra Power SRL hat den schwedischen Wasserstoffanbieter Metacon AB mit der Lieferung einer Elektrolyse mit einer Leistung von 7,5 Megawatt beauftragt. Der Auftragswert für die Druck-Alkali-Technologie beläuft sich laut Metacon auf 7,1 Millionen Euro. Die Anlage entstehe in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Metacon-Partner Peric Hydrogen Technology mit Sitz in Handan. Elektra Power konzentriere sich aktuell auf die Entwicklung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien.

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iStock / © Danil Melekhin