(Slingerlands / USA) – Die US-amerikanische Plug Power Inc. hat den ersten PEM-Elektrolyseur mit einer Leistung von zehn Megawatt an Galp Energia SGPS S.A. ausgeliefert. Der portugiesische Mineralölkonzern will in seiner Raffinerie in der Hafenstadt Sines, südlich von Lissabon, eine Gesamtelektrolyseurleistung von 100 Megawatt installierten. Die übrigen neun Anlagenteile sollen bis Anfang 2026 eintreffen und bis Mitte nächsten Jahres in Betrieb gehen. Der Jahresertrag wird auf 15.000 Tonnen erneuerbaren Wasserstoff prognostiziert und soll 20 Prozent des derzeit in der Raffinerie Sines verwendeten grauen Wasserstoffs ersetzen. Durch diese Umstellung würden die Treibhausgasemissionen dort um rund 110.000 Tonnen pro Jahr reduziert.

Das erste 10-MW-Modul von Plug Power ist in an Galp in Sines ausgeliefert worden. Weitere neun folgen, sodass die Gesamtleistung zur Herstellung von grünem Wasserstoff bis Mitte nächsten Jahres auf 100 Megawatt steigt. © Plug Power Inc. / Walter Branco
„Die Hälfte des gesamten Bedarfs an grauem Wasserstoff entfällt heute auf Raffinerien und Chemieanlagen“, sagt Ronald Doesburg, Executive Vice President von Galp und verantwortlich für den Geschäftsbereich Industrie. „Mit unseren ersten 100 Megawatt haben wir mit der Dekarbonisierung unserer Raffinerie in Sines begonnen.“ Galp wolle früheren Angaben zufolge dort Wasserstoff nunmehr künftig mit erneuerbaren Energien herstellen. Der Elektrolyseur sei „nur der erste Schritt“, insgesamt will man eine Kapazität für grünen Wasserstoff von 600 bis 700 Megawatt aufbauen.
Die Investitionsentscheidung zum Bau der Anlagen hatte Galp im September 2023 getroffen. Die Gesamtinvestitionen liegen bei 650 Millionen Euro. Einer Mitteilung von März dieses Jahres zufolge finanziert die Europäische Investitionsbank (EIB) das Projekt mit 180 Millionen Euro.
Modell für den Raffineriesektor
Das Projekt sei eines der „weltweit größten“ von Plug, so das Unternehmen. „Das System wird ein Modell dafür sein, was im gesamten europäischen Raffineriesektor und in der gesamten Energiebranche möglich ist“, sagt Andy Marsh, CEO von Plug. Das „GenEco-Elektrolyseur-Array“ genannte System von Plug integriere Komponenten, die auf mehreren Kontinenten, einschließlich USA und Europa, hergestellt würden. Für den Öl- und Gassektor zeige dieses Projekt, dass Wasserstoff wettbewerbsfähig in einem Umfang eingesetzt werden könne, um die Branche bei der Dekarbonisierung zu unterstützen.
Im 2. Quartal sei bei Plug Power die Nachfrage nach Elektrolyseuren, angeführt von mehr als 230 Megawatt GenEco-Programmen in Europa, Australien und Nordamerika, gestiegen, was rund 45 Millionen Dollar zum Gesamtumsatz beitrage. Mehrere Großprojekte bewegten sich auf die endgültigen Investitionsentscheidungen im Jahr 2026 zu.
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Der portugiesische Mineralölkonzern Galp will in seiner Raffinerie in Sines, südlich von Lissabon, sukzessive grauen Wasserstoff durch grünen Wasserstoff ersetzen. © Galp Energia