Deutschland: DWV-Empfehlungen für die 21. Legislatur +++ Deutschland: Mercedes-Benz vermittelt Brennstoffzellen-Lkw der Paul Group +++ USA: Air Products stoppt zwei Wasserstoffprojekte +++ Großbritannien: Novelis nutzt Wasserstoff für Alu-Recyclingofen +++ Großbritannien: ITM Power liefert Elektrolyseure mit 20 Megawatt Leistung an FDE +++ Großbritannien: Mahle testet Wasserstoffmotoren für Lkw +++ Niederlande: Total Energies bestellt 45.000 Tonnen grünen Wasserstoff bei Air Liquide +++ Deutschland: BAM untersucht DRI mit Wasserstoff +++ Deutschland: Praxischeck zur Vereinfachung der Installation von Elektrolyseuren +++ USA: Nikola beantragt Insolvenzverfahren für Tankstellenmarke Hyla +++ Japan: Hydrexia und Yamato H2Energy wollen Markt für H2-Tankstellen und Speicher entwickeln +++ Deutschland: Leitfaden für den Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft +++ Großbritannien: Universität von Nottingham bekommt Labor für Wasserstoffantriebe +++ Deutschland: H2-Tankstelle in Bremerhaven eröffnet +++ Rollback USA: Abbau von E-Ladestationen

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Empfehlungen des Deutschen Wasserstoff-Verbandes für die 21. Legislaturperiode. © DWV

(Deutschland) Der Deutscher Wasserstoff-Verband e.V. (DWV) gibt der neuen Bundesregierung Empfehlungen, wie man dem Wasserstoffhochlauf in Deutschland und Europa auf die Sprünge helfen könne. Zu den Kernforderungen gehören eine schnelle Skalierung der Wasserstofferzeugung, indem etwa Strombezug und Stromnetzanschluss vereinfacht und Genehmigungshürden abgebaut werden sollten, um Kosten zu senken und das Wasserstoffangebot zu erweitern. „Starke Abnahmemärkte und Anreize“ sollten Industrie, Mobilitätssektor und Energiewirtschaft zur Wasserstoffanwendung befähigen. Zudem solle Wasserstoff im Energiesystem sektorübergreifend verankert werden. Erneuerbare müssten nutzbar und speicherbar sein, anstatt die Erzeugungsanlagen bei hoher Stromproduktion abzuregeln. Das Kernnetz sei für die flächendeckenden Versorgung von Gewerbe und Industrie rasch umzusetzen, zu befüllen und weiter auszubauen. Überdies brauche es für Investoren finanzielle Anreize und vereinfachte Förderprogramme mit Zugang zu Liquidität und Fremdkapital. Das Papier gibt es kostenfrei als PDF (24 Seiten).

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Joachim Reiner (Daimler Truck AG) und Bernhard Wasner (CEO Paul Group) vereinbaren die Zusammenarbeit bei der Vermittlung von Paul-Lkw über Mercedes-Benz-Niederlassungen. © Paul Group

(Deutschland) Der Ausstatter von Sonderfahrzeugen Paul Nutzfahrzeuge GmbH hat eine Vereinbarung getroffen, wonach Mercedes-Benz an 15 „Own Retail“ Standorten in Deutschland auch Kaufinteressenten für Pauls „PH2P“-Wasserstoff-Lkw vermitteln. Der 16-Tonner hat den Angaben zufolge eine Reichweite von etwa 450 Kilometern und bis zu 24 Tonnen Zuggesamtgewicht. Das Chassis basiert auf einem Mercedes-Benz „Atego 4×2 / 6×2 Glider“. Der rund 30 Kilogramm fassende Wasserstofftank könne in zehn bis 15 Minuten gefüllt werden. Fahrzeuge dieser Art sind seit Anfang 2024 bei Kunden im Einsatz, sowohl im Überland- als auch im Nahverkehr („Last-Mile-Logistik“).

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Zentrale von Air Products in Pennsylvania. © Air Products and Chemicals Inc.

(USA) Der Hersteller von Industriegasen Air Products and Chemicals Inc. steigt aus drei Dekarbonisierungsprojekten aus. So habe das Unternehmen den Angaben zufolge den Vertrag mit World Energy LLC für das Erweiterungsprojekt für nachhaltigen Flugtreibstoff in Paramount, Kalifornien, gekündigt und ziehe sich „insgesamt von diesem Standort zurück“. Grund sind nicht näher spezifizierte „schwierige kommerzielle Aspekte im Zusammenhang mit dem Erweiterungsprojekt und dem laufenden Betrieb“. Auch die Pläne zum Bau einer Anlage zur Herstellung von grünem Flüssigwasserstoff mit einer Kapazität von 35 Tonnen pro Tag in Massena, New York, sowie die damit verbundenen Vertriebsmöglichkeiten hat Air Products storniert. Die Entscheidung beruhe „auf den jüngsten regulatorischen Entwicklungen, die dazu führen, dass die bestehende Wasserkraftversorgung nicht mehr für den Clean Hydrogen Production Tax Credit in Frage kommt“, sowie auf „der langsamer als erwartet verlaufenden Entwicklung eines Wasserstoffmobilitätsmarktes in der Region“. Auch aus einem Projekt in Texas zur Herstellung von Kohlenmonoxid steige man auf Grund „ungünstiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen“ aus. Air Products erwartet in Q2 / 2025 eine Belastung vor Steuern in Höhe von maximal 3,1 Milliarden Dollar, die in erster Linie für die Abschreibung von Vermögenswerten und die Beendigung vertraglicher Verpflichtungen bestimmt ist. Demgegenüber nähere sich das Neom-Projekt für grünen Wasserstoff in Saudi-Arabien „zu 80 Prozent der Fertigstellung“, die Produktion von grünem Ammoniak werde dort voraussichtlich Ende 2026 beginnen.

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Novelis hat in seinem britischen Werk in Latchford erstmals Wasserstoff zur Einschmelzung von Aluminium im Recyclingofen getestet. © Novelis Inc.

(Großbritannien) Der US-Hersteller von Aluminiumerzeugnissen Novelis Inc. hat in seinem britischen Werk in Latchford, Warrington, die großtechnische Verwendung von Wasserstoff als Brennstoff für einen Recyclingofen getestet. Für das Pilotprojekt wurden mehrere Testreihen mit verschiedenen Mischungsverhältnisse von 30 Prozent bis 100 Prozent Wasserstoff durchgeführt, um die Auswirkungen auf die bestehende Infrastruktur und die Kompatibilität der Anlagen zu bewerten. Während der Versuche wurden mehrere Hundert Tonnen Aluminiumschrott umgeschmolzen und zu Barren (Masseln) gegossen. Die Tests im Rahmen des Programms „Industrial Fuel Switching Competition“ der britischen Regierung erforderten die Installation neuer Brenner, Regeneratoren und Ofenauskleidungen. Die Verwendung von Wasserstoff anstelle der gleichen Menge Erdgas beim Betrieb eines Schmelzofens könne die CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent senken. Einen vollständigen Bericht will Novelis noch im Laufe dieses Jahres veröffentlichen. Im Juli 2024 hatte der Konzern verkündet, man wolle rund 90 Millionen Dollar in die Verdoppelung der Recyclingkapazität um 85 Kilotonnen pro Jahr für gebrauchte Getränkedosen in Latchford investieren. Die Inbetriebnahme ist für Dezember 2026 geplant.

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ITM Power liefert Neptune-Elektrolyseure an FDE für Wasserstoffprojekt in Norwegen. © ITM Power plc

(Großbritannien) Das britische Unternehmen ITM Power plc hat von dem Energieerzeuger La Française de l’Energie SA (FDE) den Auftrag zur Lieferung von vier „Neptune V“-Elektrolyseuren erhalten. Die jeweils fünf Megawatt leistenden Containeranlagen für grünen Wasserstoff werden in der ersten Phase des norwegischen „Hydrogen Hub Agder“-Projekts eingesetzt, das sich im Besitz der FDE-Tochter Greenstat befindet. Die kumuliert 20 Megawatt leistende Anlage ist für die Versorgung der maritimen Industrie vorgesehen und soll Ende 2026 in Betrieb gehen. Die zweite Phase bis 2027 werde voraussichtlich eine zusätzliche 40-Megawatt-Anlage umfassen.

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Wasserstofflieferung an Mahle Powertrain in Northampton. © Mahle Powertrain

(Großbritannien) Mahle Powertrain Ltd. beginnt in Northampton im Rahmen des Projekts „Cavendish“ mit Test- und Kalibrierungsarbeiten an Wasserstoffmotoren für schwere Nutzfahrzeuge. Das mit 9,8 Millionen Pfund von der britischen Regierung finanzierte Programm wird vom Advanced Propulsion Centre UK (APC) durchgeführt. Ziel ist es, schnell marktfähige Lösungen zur Dekarbonisierung des Transportsektors zu finden. „Wasserstoff-Verbrennungsmotoren eignen sich insbesondere für Langstrecken-Schwerlastanwendungen, die sich nur schwer elektrifizieren lassen“, sagt Jonathan Hall, Leiter der Abteilung Forschung und Vorentwicklung bei Mahle Powertrain, eine Tochter der Stuttgarter Mahle GmbH. „Der Einsatz dieser Technologie ermöglicht es der Industrie, auf die Vorteile jahrelanger Entwicklung und Investitionen zurückzugreifen.“ Die Testanlagen in Northampton seien für diese Art von Arbeiten ausgelegt und verfügten „über eine eigene Wasserstoffversorgung, eigens entwickelte Überwachungs- und Sicherheitssysteme sowie drehmomentstarke Prüfstände“.

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Total Energies-Projekte in den Niederlanden und Belgien. © Total Energies S.A.

(Niederlande) Der Energiekonzern Total Energies S.A. will seine Raffinerien in Nordeuropa mit grünem Wasserstoff dekarbonisieren und hat mit dem US-Hersteller von Industriegasen Air Liquide and Chemicals Inc. eine Vereinbarungen über die Entwicklung von zwei Projekten in den Niederlanden unterzeichnet, die die Produktion und Lieferung von rund 45.000 Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr vorsehen. Der Strom stamme größtenteils aus dem Offshore-Windpark Oranje Wind, der von Total Energies und RWE entwickelt wurde. Ein Joint Venture mit jeweils hälftiger Beteiligung sieht den Bau eines 250-Megawatt-Elektrolyseurs in der Nähe der Raffinerie Zeeland vor und soll 30.000 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr liefern. Der Elektrolyseur wird 2029 in Betrieb genommen. Die Investitionen belaufen sich auf rund 600 Millionen Euro. Darüber hinaus hat Total Energies im Rahmen des Projekts „ELYgator“ mit Air Liquide in Maasvlakte (Niederlande) ebenfalls einen Vertrag über die Abnahme von Wasserstoff unterzeichnet. Die Anlage dort leistet 200 Megawatt, davon sichert sich Total Energies 130 Megawatt, einem Äquivalent von 15.000 Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr, die für die Raffinerie in Antwerpen bestimmt sind. Das Projekt soll bis Ende 2027 in Betrieb genommen werden. Um den in seinen europäischen Raffinerien verwendeten grauen Wasserstoff vollständig zu dekarbonisieren, habe Total Energies bereits mehr als 170.000 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr unter Vertrag genommen: für La Mède, Grandpuits und Normandie in Frankreich, Leuna in Deutschland und seine Raffinerien in Belgien und den Niederlanden.

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Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung untersucht im Zerosteel-Projekt die wasserstoffbasierte Direktreduktion von Eisenerz im industriellen Maßstab. © BAM

(Deutschland) Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) arbeitet im von der EU geförderten „Zerosteel“-Projekt mit 20 Konsortialpartnern aus Industrie und Wissenschaft daran mit, durch den Einsatz von Wasserstoff und erneuerbare Energien die Stahlproduktion nachhaltiger zu gestalten. Die BAM führt eigenen Angaben zufolge Laborexperimente zur wasserstoffbasierten Direktreduktion (DRI) von Eisenerz durch, um zu untersuchen, wie der Prozess weiter optimiert werden kann. In einer Pilotanlage werde getestet, ob dieser auch im industriellen Maßstab funktioniere. Dabei werde zudem die Schmelzreduktion von Eisenerz mit Wasserstoffplasma als alternatives Verfahren untersucht. Auch klimaneutrale Kohlenstoffträger wie Biokohle würden geprüft, um die CO2-Emissionen bei der Stahlproduktion weiter zu reduzieren. An Zerosteel beteiligen sich unter anderem Technische Universität Bergakademie Freiberg, die finnische University of Oulu, die belgische Uni Ku Leuven, das Centre National de Recherche Scientifique in Frankreich die Technische Universität Wien und das österreichische Forschungs- und Industriekonsortium K1-Met.

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Im Düsseldorfer Wirtschaftsministerium des Landes NRW trafen Vertreter von aus Politik und Industrie zu einer ersten Diskussionsrunde, um die Genehmigung zur Installation von Elektrolyseuren zu vereinfachen. © Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen

(Deutschland) Die Genehmigung von Elektrolyseuren soll vereinfacht werden. Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich Behörden und Unternehmen in Düsseldorf ausgetauscht, genannt „Praxischeck“. Dies sei ein neuer Ansatz, um Prozesse zu überprüfen und Verfahren zu optimieren, so das daran beteiligte Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in einer gemeinsamen Erklärung mit dem Ressort für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Experten aus Wirtschaft und Verwaltung gingen dabei Prozesse „von Anfang bis Ende gemeinsam durch, identifizieren bürokratische Hemmnisse, erproben die Vollziehbarkeit und entwickeln Lösungen“. Beteiligt sind von Behördenseite auch das Bundesumweltministerium sowie das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW. Zur teilnehmenden Wirtschaft gehören Unternehmen, die den Bau von Elektrolyseuren planen und teils schon umgesetzt haben, sowie Experten der Genehmigungsbehörden und des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV). Die Vorschläge würden in einem Ergebnispapier festgehalten. Diese Ergebnisse können in die mögliche Weiterentwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen, die Ausgestaltung des Vollzugs und die Vorbereitung der Verfahren einfließen. Hierzu wurde bereits ein weiterer Austausch zwischen den beteiligten Ministerien vereinbart. Das BMWK habe solche Praxischecks bereits zu den Themen Photovoltaik und Windenergie an Land durchgeführt und die Ergebnisse in Gesetzentwürfen berücksichtigt.

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Ende der Fahnenstange: Nikola beantragt für Hyla und andere Töchter Gläubigerschutz in den USA. © Nikola Corp.

(USA) Der Hersteller von Wasserstoff- und Elektro-Lkw Nikola Corporation hat eigenen Angaben zufolge für die Wasserstofftankstellenmarke „Hyla“ und einige Tochtergesellschaften beim United States Bankruptcy Court in Delaware Insolvenzanträge gestellt. Das Verfahren soll im Rahmen des Gläubigerschutzes nach dem amerikanischen „Chapter 11“ des U.S. Bankruptcy Code ablaufen. Nikola habe außerdem einen Antrag auf Genehmigung eines Versteigerungs- und Verkaufsprozesses gestellt. Vorbehaltlich der Zustimmung beabsichtige man, „bestimmte direkt erbrachte Service- und Supportleistungen für die derzeit im Einsatz befindlichen Fahrzeuge einschließlich bestimmter Hyla-Tankvorgänge bis Ende März 2025 zu erfüllen. Das Unternehmen gehe mit etwa 47 Millionen Dollar an Barmitteln in das Verfahren, um die vorgenannten Aktivitäten zu finanzieren, den Verkaufsprozess nach der Insolvenz durchzuführen und das Chapter 11-Verfahren durch einen neuen Geschäftsplan zu beenden. „In den letzten Monaten haben wir zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um Kapital zu beschaffen, unsere Verbindlichkeiten zu reduzieren, unsere Bilanz zu bereinigen und Barmittel zur Aufrechterhaltung unserer Geschäftstätigkeit zu erhalten“, sagt Steve Girsky, Präsident und CEO von Nikola. Die Bemühungen hätten aber nicht ausgereicht. Nikola betrachtet sich indes selber immer noch als „weltweit führenden Anbieter von emissionsfreien Transport-, Energieversorgungs- und Infrastrukturlösungen“.

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Hydrexia strebt mit YamatoH2E auf den japanischen Markt. © Hydrexia

(Japan) Die chinesische Hydrexia Holding Ltd., hat über ihre Tochter Hydrexia Singapore Pte Ltd mit dem japanischen Projektentwickler Yamato H2Energy Japan eine Absichtserklärung unterzeichnet. Demnach wollen sie gemeinsam daran arbeiten, in Japan Lösungen für Wasserstoffspeicherung und -transport sowie Tankstellenausrüstungen für den lokalen Markt zu entwickeln. Hydrexia werde seine Tankstellentechnologien zur Verfügung stellen, während YamatoH2E als Systemintegrator und Vertriebspartner fungiere. Zudem wollen sie das technische Design der Produkte, „bestimmte Teile der Hydrexia-Technologien“ sowie Heizsysteme dem Markt anpassen. Das Unternehmen hatte in den letzten Monaten seine Geschäftsaktivitäten auf Südostasien, Japan, Indien, Europa, die USA und Australien massiv ausgeweitet und eine ganze Reihe Kooperationen geschlossen.

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Ein Leitfaden der bundeseigenen Now GmbH unterstützt Kommunen, Unternehmen und Regionen beim Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft. © Now GmbH

(Deutschland) Ein neuer Leitfaden der bundeseigenen Now GmbH soll Kommunen, Unternehmen und Regionen beim Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft unterstützen. Das Papier basiert auf Erkenntnissen aus 28 HyExpert-Studien, die im Rahmen des Wettbewerbs „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ durchgeführt wurden. Inhaltlich geht es unter anderem um Potenzialanalysen zur Beurteilung der Wasserstofferzeugung und -versorgung, Entwicklung von Leitfäden zur Planung von Infrastruktur und Verwendung sowie Fördermöglichkeiten. Zudem gibt es eine Übersicht über Genehmigungsverfahren und rechtliche Rahmenbedingungen. Mit dem Programm HyLand fördert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) seit 2019 im Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) die Entwicklung regionaler Wasserstoff-Wertschöpfungsketten. Den Leitfaden „HyExperts – Regionale Wasserstoffprojekte erfolgreich konzeptionieren“ gibt es kostenfrei als PDF (89 Seiten).

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(Großbritannien) Die Universität Nottingham hat die Genehmigung für den Bau eines Labors für Wasserstoffantriebe erhalten. Damit sollen Forschung und sichere Hochleistungstests von Antriebssystemen für die Verkehrsindustrie ermöglich werden. Finanziert durch den UK Research Partnership Investment Fund (UKRPIF) von Research England und Partnern aus der Industrie werde das Labor über kryogene Testmöglichkeiten und Umweltkammern verfügen, die für Höhentests geeignet seien, und die Prüfung von gasförmigem Wasserstoff, Ammoniak und anderen umweltfreundlichen Kraftstoffen für Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie, Schifffahrt und Energieerzeugung zu ermöglichen. Das Labor soll bis Mitte 2026 betriebsbereit sein.

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Die Tankstelle in Bremerhaven ist für den Testbetrieb geöffnet, ab März wird sie für alle zugänglich. © HY.City.Bremerhaven / Fotoscheer

(Deutschland) In Bremerhaven wurde von der HY.City.Bremerhaven GmbH & Co. KG im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz vor dem Betriebshof der Bremerhaven Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft GmbH (BremerhavenBus) eine Wasserstofftankstelle eröffnet. Der Probebetrieb läuft bereits seit Dezember vergangenen Jahres. Öffentlich zugänglich wird sie im März. Den Wasserstoff liefert eine Elektrolyseanlage mit einer Leistung von zwei Megawatt. Die Planung und Konstruktion des Gesamtprojekts dauerte den Angaben zufolge fast fünf Jahre. Als Generalunternehmer fungiert GP Joule Hydrogen, Teil der JP Joule GmbH in Reußenkögge, die auch für die Steuerung und Überwachung der Anlagen zuständig ist. Gründer und Hauptgesellschafter von HY.City.Bremerhaven sind GP Joule und das Bremerhavener Start-Up Green Fuels. Weitere Gesellschafter sind BremerhavenBus, Energiequelle, Dürhus Solar, die Georg Grube Gruppe, die Seier-Gruppe sowie die Diersch & Schröder Gruppe.

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(Rollback USA) Die Trump-Administration will sämtliche Ladestationen für Elektrofahrzeuge im Denver Federal Center (DFC) abschalten. Dies berichtet das Portal „The Verge“ unter Berufung auf den Sender Colorado Public Radio (CPR). Demnach seien laut der U.S. General Services Administration (GSA) die staatseigenen Ladestationen für die Erfüllung ihrer Aufgaben „nicht entscheidend“. Die Mitarbeiter in vier bundeseigenen Gebäuden seien von der Abschaltung in Kenntnis gesetzt worden. Die Bundesbehörde ist unter anderem für die staatlichen Immobilien und technischen Service zuständig. Den Angaben zufolge verfüge das DFC über 22 voll funktionsfähige Ladestationen an elf Standorten auf dem Campus. Einige würden schon alsbald vom Netz genommen und andere abgeschaltet, sobald die Verträge gekündigt seien. „Weder regierungseigene noch privat genutzte Fahrzeuge können an diesen Ladestationen aufladen, sobald sie außer Betrieb sind“, wird eine E-Mail der GSA zitiert. Die Behörde habe unter der Biden-Regierung über 58.000 E-Fahrzeuge bestellt und mit der Installation von mehr als 25.000 Ladeanschlüssen begonnen. Die Bundesregierung besitze etwa 650.000 Fahrzeuge, von denen mehr als die Hälfte durch Elektroautos hätten ersetzt werden sollen.

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