Deutschland: Keyou und Lhyfe wollen Wasserstoffmobilität in Süddeutschland entwickeln +++ Südkorea: Vinssen beginnt Bau eines FC-Freizeitbootes +++ VAE: Masdar schließt Kooperationen in Norwegen +++ Norwegen: Scatec erhält 30 Millionen Euro für Wasserstoffprojekt in Ägypten +++ Deutschland: Verbundprojekt Hydronet für den Wasserstoffhochlauf gestartet +++ USA: Hyzon beginnt Produktion von 200-kW-Brennstoffzellensystem +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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40-Tonner mit Wasserstoffmotor auf Basis des Modells „Actros“ von Daimler Truck. © Keyou GmbH

(Deutschland) Die Keyou GmbH, Entwicklerin von Wasserstoffverbrennungsmotoren, und der französische Wasserstoffproduzent Lhyfe wollen gemeinsam an der Entwicklung der Wasserstoffmobilität in Deutschland und Europa arbeiten. Mit der von Lhyfe geplanten Produktionskapazität für grünen Wasserstoff in der Region Schwäbisch Gmünd könnten zwischen 2026 und 2030 rund 100 Lkw in Betrieb genommen werden, die Keyou an Kunden in der Region liefere. Das Unternehmen entwickle zum einen die Technologie zur Umrüstung von Diesel auf Wasserstoff und arbeite zum anderen an einem „Hydrogen Mobility as a Service“-Ansatz für Flottenbetreiber (Motorumrüstung, Service- und Wartungspaket, Versicherung, Kraftstoff). Die Lhyfe-Anlage im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd bei Stuttgart hat eine installierte Leistung von zehn Megawatt, soll bis Ende des Jahres installiert werden und dann täglich vier Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Lhyfe hat sich die Versorgung mit grünem Strom durch EDP Renewables für einen Zeitraum von 15 Jahren gesichert. Zudem will Lhyfe ab 2025 über einen Zeitraum von fünf Jahren vier Wasserstofftankstellen von H2 Mobility Deutschland GmbH beliefern, davon zwei in Baden-Württemberg (Mannheim und Heidelberg). Ende 2023 hatte Lhyfe darüber hinaus angekündigt, dass sein grüner Wasserstoff auch den Industriepark „H2-Aspen“ und eine JET H2-Wasserstofftankstelle (heute MINT) versorgen wird. Mit den von Lhyfe geplanten Produktionskapazitäten im Raum Schwäbisch Gmünd könne Keyou eigenen Angaben zufolge jährlich 20 Lkw fertigen. Weitere Regionen in Deutschland sollen folgen. Der Wasserstoffbedarf für 100 Fahrzeuge wird auf rund 1.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr geschätzt.

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Rendering des geplanten Freizeitboots mit Brennstoffzellenantrieb. © Vinssen Co. Ltd.

(Südkorea) Die Vinssen Co., Ltd. hat mit dem Bau des Rumpfes eines 17,4 Meter langen Freizeitbootes begonnen. Es biete Platz für zehn Passagiere. Das Antriebssystem mit von Vinssen entwickelten Brennstoffzellen erreiche eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Knoten. Eine Bauartgenehmigung liege bereits vor und mache das Boot „zum ersten Freizeitboot seiner Art im Land“. Vinssen habe vom koreanischen Ministerium für Handel, Industrie und Energie eine Sondergenehmigung erhalten, um das FuE-Projekt „Demonstration des Aufladens und des Betriebs eines wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenboots“ durchzuführen. Jeonnam Technopark (JNTP) gibt technische und regulatorische Unterstützung, das Korea Marine Equipment Research Institute (KOMERI) bewertet die Stabilität des Schiffskörpers und die Leistung des Brennstoffzellensystems, das Korea Institute of Industrial Technology (KITECH) steuert Expertise in den Bereichen Schweißtechnik und Qualitätsmanagement bei. Im Rahmen dieser Initiative plant Vinssen mit Unterstützung der Provinz Jeollanam-do und der dort gelegenen Stadt Yeongam die Einrichtung einer Testumgebung. Darüber hinaus werde das Unternehmen eine Anlegestelle und eine mobile Wasserstofftankstelle einrichten und betreiben. Vinssen ist auf maritime Technologie mit Schwerpunkt auf Brennstoffzellen und integrierten Antriebssystemen spezialisiert.

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241018 – ti Ausschnitt, Masdar hat in Norwegen eine Reihe von Kooperationsabkommen unterzeichnet. Links: Mohamed Jameel Al Ramahi, Vorstandsvorsitzender von Masdar. © Masdar (Ausschnitt)

(VAE) Die Abu Dhabi Future Energy Company PJSC (Masdar) hat eine Reihe von Vereinbarungen mit norwegischen Unternehmen unterzeichnet. So wolle man unter anderem mit Aker Horizons Asset Development Entwicklungs- und Investitionsmöglichkeiten entlang der Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff prüfen. Mit dem Düngemittelhersteller Yara unterzeichnete das Unternehmen eine Vereinbarung zur Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette „Power-to-Green Ammonia“. Die Bekanntgabe der Vereinbarungen erfolgte während eines offiziellen Besuchs des Kronprinzen von Abu Dhabi, Sheikh Khaled bin Mohamed bin Zayed Al Nahyan, in Norwegen. Masdar will bis 2023 eine Kapazität von 100 Gigawatt erneuerbare Energien aufbauen und innerhalb eines Jahrzehnts jährlich eine Million Tonnen grünen Wasserstoff oder gleichwertige Derivate produzieren.

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(Norwegen) Das 500 Millionen Euro schwere Projekt „Egypt Green Hydrogen“ von der norwegischen Scatec ASA bekommt Fördermittel in Höhe 30 Millionen Euro aus dem PtX Development Fund des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Es sei der erste bewilligte Zuschuss des Fonds, der zur Unterstützung von Power-to-X-Projekten in Entwicklungs- und Schwellenländern eingerichtet wurde. Das Fonds-Volumen unter dem Dach der KfW-Gruppe beträgt 270 Millionen Euro. Die Plattform soll unter anderem auch dazu beitragen, die Kreditwürdigkeit von Unternehmen zu stärken, die in erneuerbare Energien sowie Wasserstoff und seine Derivate entlang der gesamten lokalen Wertschöpfungskette investieren.

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Das Verbundprojekt „Hydronet“ soll die Region zu einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft transformieren. © Westenergie / Hydronet

(Deutschland) In Arnsberg hat das Verbundprojekt „Hydronet“ die Arbeit aufgenommen. Es ist auf eine Laufzeit von fünf Jahren ausgelegte und hat das Ziel, eine komplette Region im Sauerland zu einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft zu transformieren. In Kooperation mit lokalen Unternehmen und Forschungseinrichtungen werde mit Hydronet das Know how für die Entwicklung einer kompletten Region hin zur Nutzung von Wasserstoff für die regionale Wertschöpfung aufgebaut. Das Konsortium besteht aus zwölf Verbundpartnern, neun assoziierten Partnern, einem Projekt-Forum mit interessierten Unternehmen sowie einem politischen Beirat. Die Investitionen werden mit 75 Millionen Euro beziffert, rund 18 Millionen Euro übernimmt das Bundeswirtschaftsministerium. Verbundpartner sind der Projektkoordinator Westnetz, das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT, die A+E Keller GmbH & Co. KG, Enertrag SE, Fachhochschule Münster, Lindemann & Störmer GmbH & Co. KG, Lobbe Umweltservice GmbH & Co. KG, Recom Services GmbH, Technische Universität Darmstadt, Technische Universität Dortmund, TÜV Nord, Ensys GmbH & Co. KG, WEPA Deutschland GmbH & Co. KG. Assoziierte Partner sind der Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., die Gössling Spedition GmbH, Lhoist Germany Rheinkalk GmbH, Neuman & Esser GmbH & Co. KG, P3 Energy Solutions GmbH, Raiffeisen Vital eG, Stadtwerke Arnsberg GmbH, Westenergie AG und WEW GmbH.

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Hyzon beginnt in Bolingbrook, Illinois, mit der Produktion von 200-kW-Brennstoffzellensystemen für Lkw. © Hyzon Motors Inc.

(USA) Die Hyzon Motors Inc. beginnt mit der Produktion seines 200-Kilowatt-Brennstoffzellensystems (FCS). Die Montagelinie in Bolingbrook, Illinois, ist mit mehreren Arbeitsstationen ausgestattet, um den Produktionsfluss zu optimieren. Laut Chief Operating Officer Bappa Banerjee ließen sich 700 Brennstoffzellensysteme pro Jahr in einem Dreischichtbetrieb produzieren. Nach erfolgreichem Bestehen des ISO 9001-Audits im September 2024 erwarte Hyzon im vierten Quartal 2024 die formale ISO 9001-Zertifizierung für seine Brennstoffzellenfertigung und seine Design-/ F&E-Aktivitäten.

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iStock / © Danil Melekhin