(Hamburg / Deutschland) – Der norwegische Chemiekonzern Yara International hat in Brunsbüttel am Nord-Ostsee-Kanal sein neues Ammoniak-Importterminal in Betrieb genommen. Damit verfüge das Unternehmen über die Infrastruktur, um jährlich bis zu drei Millionen Tonnen emissonsarmes Ammoniak nach Europa zu importieren. Dies entspräche 530.000 Tonnen Wasserstoff.

Yaras Ammoniaktransporter „Sela“ am Terminal 8 in Brunsbüttel. © Yara International

Emissionsarmes Ammoniak wird durch Elektrolyse mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen oder durch Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS) hergestellt. Damit werde es als „Dekarbonisierungsprodukt in schwer abbaubaren Sektoren“ attraktiv, etwa zur Düngemittelproduktion, als Schiffskraftstoff, zur Emissionssenkungen für Raffinerien, zur Stromerzeugung und als Trägermaterial für Wasserstoff. Das Ammoniak gelange direkt vom Terminal dorthin, wo es zu emissionsarmem Wasserstoff gecrackt werde.

Die „Sela“ entlädt Ammoniak, das per Pipeline zur Weiterverarbeitung in die Hafenanlagen von Yara transportiert wird. © Yara International

Im Juni hatte Yara seine Pilotanlage für erneuerbaren Wasserstoff im Herøya-Industriepark der norwegischen Hafenstadt Porsgrunn mit einer Leistung von 24 Megawatt in Betrieb genommen. Dieser wird zur Herstellung von Ammoniak verwendet. Yara Clean Ammonia mit Hauptsitz in Oslo betreibt eigenen Angaben zufolge das größte globale Ammoniaknetzwerk mit 13 Schiffen, hat Zugang zu 18 Ammoniakterminals sowie weltweit zu mehreren Ammoniakproduktions- und -verbrauchsstandorten. Die Anlage in Brunsbüttel hat derzeit eine jährliche Produktionskapazität von 800.000 Tonnen Ammoniak, 770.000 Tonnen Harnstoff und 1,8 Millionen Tonnen AdBlue.

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Blick über die Yara-Anlagen in Brunsbüttel. Im oberen Drittel des Bildes rechts: Yaras Ammoniaktransporter „Sela“ am Terminal. © Yara International