(Fort Saskatchewan / Kanada) – Der britische Hersteller von Industriegasen Linde plc hat nun endgültig einen Vertrag zur Lieferung von Wasserstoff für das „Path2Zero“-Projekt des Chemiekonzerns Dow Inc. im kanadischen Fort Saskatchewan unterzeichnet. Linde wolle mehr als zwei Milliarden US-Dollar (1,8 Milliarden Euro) in den Bau, den Besitz und den Betrieb einer integrierten Anlage für sauberen Wasserstoff und atmosphärische Gase in der Provinz Alberta investieren.
Einlagerung von jährlich zwei Millionen Tonnen CO2 geplant
Der neue Komplex werde mit Hilfe von Lindes „HISORP“ genannte Kohlenstoffabscheidungstechnologie „sauberen Wasserstoff“ produzieren und darüber hinaus Wasserstoff aus den Abgasen der Ethylen-Crack-Anlage von Dow zurückgewinnen. In der ersten Phase werde man Wasserstoff und Stickstoff liefern sowie Dienstleistungen anbieten. Darüber hinaus werde die neue Anlage Wasserstoff für bestehende und neue Industriekunden herstellen, die ihren Betrieb dekarbonisieren wollten.
Insgesamt soll der Linde-Komplex vor Ort jährlich mehr als zwei Millionen Tonnen Kohlendioxid zur Sequestrierung auffangen. Das Gas werde von benachbarten Industriepartnern transportiert und gespeichert. Dow will mit dem Ethylen-Cracker-Komplex etwa 20 Prozent seiner globalen Ethylenkapazität dekarbonisieren und gleichzeitig sein Polyethylenangebot um etwa 15 Prozent erhöhen.
Die Wahl Lindes durch Dow als Lieferant von sauberem Wasserstoff und Stickstoff für Fort Saskatchewan wurde bereits im April 2023 bekannt. Seinerzeit stand die endgültige Investitionsentscheidungen für die Projekte der Konzerne unter dem Vorbehalt der Genehmigung von Vorständen und Behörden. Die Inbetriebnahme war für 2027 angekündigt worden. Nun wird die Fertigstellung für das Jahr 2028 prognostiziert.
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Linde investiert In der kanadischen Provinz zwei Milliarden US-Dollar in die Produktion von Wasserstoff mit Kohlendioxidabscheidung. © Linde plc