(Boxberg / Deutschland) – Die Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) entwickelt eine zweite Power-to-X-Anlage. Standort ist das stillgelegte Gelände des Braunkohlekraftwerks in Boxberg, Sachsen. „H2KW“ ist Teil des Vorhabens „H2UB“ (Hydrogen Unit and Battery). Damit würden Stromüberschüsse aus sonnen- und windstarken Zeiten für die Produktion von Wasserstoff genutzt.
Dieser könne am gleichen Standort gespeichert und in Zeiten erhöhten Strombedarfs rückverstromt und ins Netz eingespeist werden. Auch die Versorgung von schweren Nutzfahrzeugen und Zügen sei möglich. Der Anschluss an das künftige deutsche Transportnetz für gasförmigen Wasserstoff ist ebenfalls vorgesehen.
2.100 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde
Die erste Ausbaustufe umfasse nach Unternehmensangaben eine Elektrolyseleistung von 110 Megawatt. Damit ließen sich 2.100 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde produzieren. Der zugehörige Speicher sei für eine Tagesproduktion ausgelegt. Zur Rückverstromung dienten Brennstoffzellen mit einer Leistung von zehn Megawatt.
Der in Schweden beheimatete Ingenieurdienstleister AFRY hatte die LEAG bereits bei einem ähnlichen Projekt namens „Innovative Storage Power Plant“ im brandenburgischen Jänschwalde als technischer Berater begleitet. Nun sollen die Töchter AFRY Switzerland Ltd und AFRY Deutschland GmbH dem Energiekonzern bei der Vor- und Entwurfsplanung, in der Genehmigungsphase sowie bei der Ausschreibung der Ingenieur- und Baudienstleistungen (EPC) zur Seite stehen. Für die Konzeptoptimierung, die Erarbeitung des Teil-Genehmigungsantrags und den technischen Teil der internationalen Ausschreibungsunterlagen sei ein Zeitraum von neun Monaten vorgesehen.
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Darstellung der Ausbaustufen der Anlage von LEAG in Boxberg. © Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) / AFRY Deutschland GmbH