(Espoo / Finnland) – Der finnische Energiekonzern Fortum Oyj will eine Wasserstoffproduktionsanlage in Finnland errichten. Als Standort wird die „Gegend von Källa“ genannt, ein firmeneigenes Grundstück in der Nähe des Kernkraftwerks Loviisa. Baubeginn sei im Sommer 2024, die Inbetriebnahme ist für Ende 2025 vorgesehen.
Der Strom für die Elektrolyseure stammt den Angaben zufolge aus dem Netz, das Wasser direkt aus Loviisa. In Verbindung mit der Anlage werde eine Wasserstofftankstelle für Industriekunden installiert. Diese diene auch als Speicher. Teile des Ertrags könnten im AKW Loviisa genutzt werden. Die Finanzierung des „Kalla-Testzentrum“ genannten und intern entwickelten Komplexes erfolge vollständig mit Mitteln aus dem Forschungs- und Entwicklungsfonds von Fortum. Das Pilotprojekt solle voraussichtlich zwischen 2025 und 2028 für etwa zwei Jahre in Betrieb sein. Die Gesamtkosten beziffert das Unternehmen auf rund 17 Millionen Euro. Fortum wolle Wasserstoffvorhaben „schrittweise durch kleine Projekte in den nordischen Ländern erforschen“.
Erfahrungen mit Wasserstoff sammeln
„Die Wasserstoffproduktion im Kalla-Testzentrum im Megawatt-Maßstab wird wertvolle Informationen nicht nur in Bezug auf die Planung und den Betrieb potenzieller größerer Anlagen, sondern auch in Bezug auf die Geschäftsmöglichkeiten, die grüner Wasserstoff und Wasserstoffderivate bieten, liefern“, sagt Satu Sipola, Vice President of Power-to-X bei Fortum, dessen größter Aktionär der finnische Staat ist. Daneben gebe es auch wasserstoffbezogene Studien, an denen „Kunden und Partner aus verschiedenen Branchen“ beteiligt seien. Man arbeite daran, „die Entwicklung von sauberem Wasserstoff voranzutreiben“ und engagiere sich laut Sipola „in einer aktiven Forschungszusammenarbeit mit Unternehmen der Forst-, Stahl- und Chemieindustrie sowie dem Transportsektor“.
Die Pilotierung der Wasserstoffproduktion in kleinem Maßstab sei erforderlich, um praktische Erfahrung für eine potenzielle zukünftige Skalierung zu sammeln. Konkrete technische Details wurden nicht genannt, an anderer Stelle ist indes von einem Elektrolyseur in einer Größenordnung von einem bis zwei Megawatt die Rede.
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Der Bau des Testzentrums Kalla soll in Kürze in der Nähe des Kernkraftwerks Loviisa beginnen. © Fortum Oyj